Teil 2
Man, man man, die Kälte ließ mich am ganzen Körper zittern als ich mit meinem Hab und Gut aus meinem Truck geschmissen wurde. Ich solle im Cafe warten und meinen Chef fragen was zu tun sei. Ja die alte Leier, nix besonderes.
15 Minuten später erreichte der Eisblock das Cafe, ich gönnte mir einen Kakao und was zu futtern - mhhh Kuchen. Teuer aber lecker. Zwischendurch kam ein Bote und warf mir einen Umschlag mit Scheinchen zu. So richtig bekloppt lächelnd meinte er: "Danke vom Chef dein Trinkgeld." Ich wollte gerade Gustav anrufen, als mein Handy mit dem Anrufernamen "Zuhause" klingelte. Mein Vater war dran. Nach kurzem Austausch der Gemütslage erzählte er mir Feuer und Flamme wer neben ihm stand. Erst dachte ich an Lisa - leider war es aber nur Sebastian - naja was heißt leider - in unserer Jugend sind wir durch dick und dünn gegangen. Ich ließ mich verbinden. Es entwickelte sich ein schönes Gespräch, er wäre gerade im Lande, hätte gehört das ich nun nicht mehr die PC's beatme
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, leider mich nicht angetroffen... und und und
Schlussendlich kam raus - Ja ich Will! Was war passiert?
Sebastian war ebenfalls schon seit je her im Transportgeschäft. Sein Vater hatte ihm die Firma vermacht. Er war auf der Suche nach Geschäftspartnern und Fahrern um den netten Kleinbetrieb weiterzuführen. Lissabon - es hörte sich nach Sonne und Liebe an... wäre nun sein neuer Standort. Seine Familie wohnte schon dort, Halle wäre gemietet.... Er bräuchte noch nen EDV Spezialist und einen Fahrer, als Springer erst mal, bis Heinrich ein alter Fahrer des Unternehmens in Rente gehen würde. Er hatte wohl nach so vielen Jahren keine Lust mehr zwischen Deutschland und Portugal zu pendeln. Ich konnte es verstehen... der Rest der Mannschaft ist gut mitgezogen. Tja, ich beendete das nette Gespräch mit den Worten: "Wir sehen uns in Lissabon, du hörst von mir!" Das das nicht so einfach werden würde, sagte ich ihm nicht. Er freute sich wahnsinnig, ich bat ihm meinen Eltern die Entscheidung mitzuteilen, denn nun hatte ich Stress.
Erst wollte ich eine Kündigung tippen, ganz förmlich, doch dann entschied ich mich Gustav direkt am Kragen zu packen. Ich erreichte ihn prompt!!! und es :twisted: knallte gewaltig. Die Drohgebärden flogen hin und her, ich werde es bereuen, ich weiß zu viel. bla bla. Am Ende sprach ich folgende Worte in der Hoffnung das er mich nicht umlegen ließ.
Pass auf Gustav - den Laptop schicke ich dir zurück - du überweist mir meinen vollständigen Restlohn auf mein Girokonto und vernichtest alle Unterlagen. Ich werde, wenn du alles erledigt, Lisa grüßt, Schweigen und das Thema begraben.
Er murmelte irgendwas, willigte aber ein. So endete es zu mindestens, zwar nicht schön aber immer hin.
Zügig buchte ich mir einen Flug aus Trondheim nach Kopenhagen, packte ein Paket mit dem Laptop, schrieb Lisa noch einen persönlichen Brief, digital in ihren Kalender und fuhr mit dem Taxi zum "Airport".
Von dort aus gings noch am selben Tag los.
Nach 4 Stunden Aufenthalt betrat ich voller Vorfreude den Flieger nach Lissabon. Laut Telefonat mit meiner Bank ließ ich mein gesamtes Kapital verfügbar machen. Huch 23000 Euro, ich hatte doch was verdient.
Die Sonne begrüßte mich am späten Abend mit ihren letzten Strahlen. Die Nacht verbrachte ich im Hotel. Morgen würde ich schon mal meine Sozialversicherungsnummer für Portugal beantragen, damit ich hier voll durchstarten darf.
Am nächsten Morgen fuhr ich mit Sebastian zur Firma. Er hatte sich schön eingekauft bei einer Getreidefirma. Hier mal ein Grundriss - er hatte schon ein paar Bilder fürs Firmenporträt schießen lassen. Die Firma heißt TransCOM und war im Automobil und Reifenbereich angesiedelt. 3 weibliche Disponentinnen (24h Hotline, Expressservice), 1 davon die Frau von Sebastian, 1 Schrauber, 2 Lageristen, 1 Buchhalter, 1 Außendienstmitarbeiter, 2 Einkäufer/Verkäufer, 3 Berufskraftfahrerfahrer und nun noch mich als EDV Mensch und Springer. Sebastian war Chef und hielt die Familie am Leben. Alle Mitarbeiter sprachen Deutsch und das Verhältnis wirkte bis super gut.
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Blau markiert das Lager mit Hochregalen und Stückchen Werkstatt, Weiß sind die Büroräume inkl. Wasch und Schlafräume im ersten Stock. Dort würde ich auch erst mal ein Zimmer bekommen. Alle Räume waren mit Ethernet verkabelt, die Möbel waren auch fast alle schon da. Bis meine Arbeitserlaubnis ausgestellt war, würde ich mal die PC's aufrüsten und neu ausrichten. (LKW mit GPRS, UMTS und Laptops ausstatten, Handyverträge und Datenleitungen checken, Verwaltungs- und Lagersoftware erneuern, neue TFT's und und und).
Grün sind die Stellplätze für Fahrzeuge und Trucks. Lila ist das Palletenlager und Abstellfläche, Gelb sind die zwei Rampen markiert. Die Pfeile zeigen die Rangierzone. Rot ist die Mietgrundstücksgrenze.
Die Firma ist exklusiver Renaultpartner und besitzt drei baugleiche Magnum A mit Schlafkabine und mehrere Masterfahrzeuge, 1 zur Beförderung (Außendient), 1 Transporter/Werkstattwagen und 1 Automobiltransporter mit Hänger.
Als Trailer waren 2 finnische Ekeri Trailer vorhanden (Teiletransport nach Eismann bzw. Bofrostsystem), 2 für Autos, 1 amerikanischen für spezielle Überseecontainer und mehrere Container "Fahrgestelle".
An Ende der langen Führung durfte ich noch in meinem zukünftigen Reich Platz nehmen.
Ach was schön. Und ob das nicht alles nur ein toller Traum war, das lest ihr dann in der Fortsetzung.